Pflanzenwelt
faszinierende Artenvielfalt
Im Naturpark Münden findet sich eine vielfältige Pflanzenwelt, die durch die unterschiedlichen Lebensräume wie Buchenmischwälder, Feuchtwiesen, Trockenrasen und Flussauen geprägt ist. Hier sind einige charakteristische Pflanzenarten und -gruppen, die im Naturpark Münden vorkommen:
Waldflächen
- Buchen (Fagus sylvatica): Dominierende Baumart in den ausgedehnten Mischwäldern, etwa im Bramwald oder Kaufunger Wald. Alte Buchenbestände, wie im Naturwaldreservat Totenberg, prägen die Landschaft.
- Eichen (Quercus robur): Häufig in den Laubwäldern, besonders an den Weserhängen.
- Fichten (Picea abies): In einigen Bereichen als Forstbaum angepflanzt, auch wenn natürliche Mischwälder bevorzugt werden.
- Frühjahrsblüher: Im Unterholz der lichtdurchfluteten Wälder wachsen im Frühjahr Arten wie Bärlauch (Allium ursinum), Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Märzenbecher (Leucojum vernum), Waldmeister (Galium odoratum) und Lerchensporn (Corydalis), die auf die nährstoffreichen Kalköden, besonders auf der Dransfelder Hochfläche, hinweisen.
Trocken- und Halbtrockenrasen
- Orchideen: Besonders auf der Dransfelder Hochfläche gedeihen seltene Arten wie das Knabenkraut (Dactylorhiza) oder die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris).
- Silberdistel (Carlina acaulis): Typisch für kalkige, magere Standorte.
- Enzianarten (Gentiana): Diese zarten Pflanzen sind in offenen, sonnigen Bereichen zu finden und stehen unter Schutz.
Feuchtwiesen und Auen
- Schwarzstorch- und Eisvogel-Biotope: In den Nassbereichen entlang der Nieme und Auschnippe oder der Weser wachsen feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Sumpfdotterblume (Caltha palustris) und Wiesen-Salbei (Salvia pratensis).
- Schilfrohr (Phragmites australis): Häufig an Flussufern und in Auengebieten.
Besondere Standorte
- Forstbotanischer Garten: Dieser beherbergt über 700 Gehölzarten aus aller Welt, darunter exotische Raritäten wie Mammutbäume (Sequoiadendron giganteum) oder Ginkgos (Ginkgo biloba), die hier kultiviert werden.
- Ein besonderes Gebiet im Naturpark ist das Hühnerfeld, ein Übergangsmoor auf einer Hochfläche im Kaufunger Wald. Hier gedeihen typische Moorpflanzen wie Torfmoose, Rundblättriger Sonnentau, Rosmarinheide und Schmalblättriges Wollgras. In den trockeneren Bereichen des Hühnerfelds finden sich Borstgrasrasen mit seltenen Arten wie Arnika und Quendel-Kreuzblümchen.
- Historische Waldnutzungsformen wie der Hutewald bei Ellershausen im Bramwald prägen ebenfalls die Flora des Naturparks. Auf einer Fläche von fast vier Hektar stehen bis zu 260 Jahre alte Eichen, die durch Beweidung mit Schottischen Hochlandrindern erhalten werden. In der Bodenvegetation dieses lichten Eichenwaldes wachsen Pflanzen wie Heidelbeere, Besenheide und Borstgras.
- Pilze: Im Spätsummer und Herbst bieten die Wälder ideale Bedingungen für Steinpilze (Boletus edulis), Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) und andere essbare Arten.
Naturschutz und Vielfalt
Viele dieser Pflanzen stehen unter Schutz, da der Naturpark Münden zu 80 % aus geschützten Flächen besteht (Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete, Landschaftsschutzgebiete). Die Vielfalt wird durch Renaturierungsmaßnahmen, wie an der Nieme, gefördert, wodurch auch seltene Arten erhalten bleiben. Auf den kalkigen Böden der Dransfelder Hochfläche oder in den naturnahen Bachtälern gedeihen zudem konkurrenzschwache Pflanzen, die anderswo selten geworden sind.
Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Standort und Jahreszeit, aber der Naturpark ist bekannt für seine Artenvielfalt, die Wanderer und Naturbegeisterte gleichermaßen fasziniert.