Streuobstwiesen
Biodiversität und Tradition in der Kulturlandschaft
Eine Streuobstwiese ist eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, auf der Obstbäume in lockerer, unregelmäßiger Anordnung – also "gestreut" – stehen, oft in Kombination mit einer Wiese darunter. Typischerweise handelt es sich um traditionelle Sorten von Apfel-, Birnen-, Pflaumen- oder Kirschbäumen, die nicht in dichten Plantagen, sondern weit verteilt angepflanzt werden. Die Wiese selbst wird meist als Mähwiese oder Weide für Tiere genutzt, was eine doppelte Bewirtschaftung ermöglicht: Obstproduktion und Grasnutzung.
Streuobstwiesen sind ökologisch sehr wertvoll, da sie Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten bieten, darunter Vögel, Insekten (wie Wildbienen) und Kleinsäuger. Sie gelten als Hotspots der Biodiversität und sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft.
Heute sind Streuobstwiesen jedoch vielerorts bedroht, etwa durch intensive Landwirtschaft, Flächenumwandlung oder mangelnde Pflege,
Wiederbelebung der Streuobstwiesen: Ein Beitrag zur Artenvielfalt im Naturpark Münden
Um die Artenvielfalt zu fördern, haben wir mit dem Landwirtschaftspflegeverband Göttingen eine Streuobstwiese in Wiershausen bereits wiederbelebt. Auf einer Wiese wurden zehn junge Obstbäume gepflanzt: sechs Apfel-, zwei Kirsch-, ein Zwetschgen- und ein Pflaumenbaum.
Auf diese Weise möchten wir im Naturpark Münden auf tolle Obstsorten aufmerksam machen. Bis es soweit ist und geerntet werden kann, bieten wir Obstschnittkurse an.
Alte, robuste Sorten stehen im Fokus, die Lebensräume und Nahrung für Tiere bieten. Da mehr Bäume gefällt als gepflanzt werden, suchen wir weitere Flächen für das Projekt. Jeder Zuwachs ist dabei ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt.
